Freitag, 3. August 2012

Aufstieg zum Biwak de la Maye (Refuge du Dolent)

Als unsere zweite Tour auf einen hohen Berg hatten wir die Überschreitung des Mont Dolent geplant. Diesen konnten wir schon aus dem Bergkessel von der Argentiere-Tour aus als eindrucksvollen Abschluss des Kessels bewundern. Unser geplanter Aufstieg verläuft vom Biwak du Dolent über den Gallet-Grat auf den Gipfel. Von dort aus wollten wir über den Normalweg auf der anderen Seite des Berges hinuntersteigen.

Am ersten Tag der Tour starteten wir von La Fouly aus den Aufstieg zum von dort aus als Refuge du Dolent beschilderten Biwak.

Steiler Aufstieg an Ketten

Kurz hinter dem Ort gilt es, einen steilen Felsriegel zu ersteigen, der einen in die Ausläufer des Gletschers unterhalb des Dolent bringt. Der Aufstieg in der steilen Flanke war teilweise durch Ketten gesichert. Es war sehr heiß im Tal, und uns lief der Schweiß nur so über die Stirn.

Leitern auf dem ersten Teil des Aufstiegs,
die auf ein Grasband oberhalb des weit 
sichtbaren Felsriegels führen.

Nach den Ketten waren Teile des Aufstiegs auch nur durch Leitern möglich, da es das letzte Stück sehr steil nach oben ging, bis man ein Grasband erreichte.

Nach dem Erreichen des Grasbands stiegen wir den Pfad weiter, bis es steiler wurde. Man sollte sich immer an der rechten Seite des Hanges halten. An einer Stelle taten wir dies nicht und verloren den Weg. Alte Markierungen fanden wir zwar, aber es hätte uns stutzig machen sollen. Die Markierungen waren teilweise sehr ausgeblichen, während die richtigen noch ziemlich kräftig zu sehen waren. Irgendwann fanden wir zum Glück auf den richtigen Weg zurück.

Chuck beim Betreten des Biwak du Dolent.

Nach exakt drei Stunden erreichten wir die Biwakschachtel auf 2667m am von unten aus rechten Rand oberhalb des Gletschers.

Blick auf den Gletscher gekrönt vom Gipfel des Mont Dolent.

Auf dem Biwak trafen wir noch einen wortkargen Schweizer an, der anscheinend am nächsten Tag auch auf den Dolent wollte. Seine beiden Seilpartner kamen erst später am Abend an, kurz bevor die Sonne weg war.

Chuck auf dem Weg zur Wasserstelle.

Die auf einem Stein kurz hinter dem Biwak ausgeschilderte Wasserstelle war zu dieser Jahreszeit versiegt und so ging es einfach ein paar Meter den Hang hinunter bis zum Gletscher, aus dem noch eine ganze Menge Wasser floss.

Nach dem Wasserholen zurück zum Biwak
(mit Grand Combin im Hintergrund).
 

Um ca. Viertel vor sechs verschwand die Sonne, und es wurde schnell kühler, obwohl sich die am Biwakthermometer gemessene Temperatur von ca. 10 auf 8 Grad kaum veränderte.

Kochen im Biwak.

Das Biwak sieht von innen aus wie ein Wohnwagen, nur eben sehr darauf ausgerichtet, viele Leute auf wenig Raum schlafen zu lassen. Es hat 12 Schlafplätze, von denen in dieser Nacht zum Glück nur fünf belegt waren. Es wäre sonst wohl sehr eng gewesen. Auf dem Bild oberhalb sieht man, dass die mittleren Betten nach unten geklappt werden können, um so Sitzflächen mit Rückenlehne zu bilden.

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